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Steinschlagreparaturen

Eine Autofrontscheibe hat es nicht leicht. Steinchen, die auf der Fahrbahn lagen oder sich vorübergehend im Reifenprofil festgeklemmt hatten, und andere Kleinteile prasseln mit hoher Geschwindigkeit ständig auf sie ein. Verdreckte Scheibenwischer, die mit zu wenig Wasser über die Scheibe schaben, führen zu feinen Kratzern, die das Licht entgegenkommender Fahrzeuge streuen. Kluge Konstrukteure gestatten der Wisch-wasch-Anlage deshalb eine kleine Pause zwischen Waschen und Wischen, bis das Wasser die Scheibe erreicht hat.

Die gute Nachricht ist: In der Regel trägt die Teilkasko Glasschäden, und weil Reparatur viel billiger ist als Austausch, verzichten die Gesellschaften in der Regel auf die Selbstbeteiligung. Auch der Schadensfreiheitsrabatt bleibt davon unberührt. Die schlechte Nachricht ist: Viele Schäden lassen sich nicht reparieren. Dazu gehören Sprünge, aber auch Kratzer, die mit dem Fingernagel zu spüren sind. Zwar könnte man Glas polieren. Der Aufwand lohnt aber nicht, denn nach 60 000 bis 80 000 Kilometer Laufleistung hat die Frontscheibe wegen des ständigen Mikrobeschusses ihre Lebensdauer ohnehin erreicht.

Nicht jeder Steinschlag führt zum Bruch

Immerhin, nicht jeder Steinschlag muss zum Kollaps der Scheibe führen. Mit modernen Kunststoffen können kleine Krater aufgefüllt werden - eine Reparatur, die wir anbieten. Dazu sind einige Voraussetzungen zu erfüllen, denn die Scheiben moderner Autos sind verklebt, sie versteifen die Karosserie und erfüllen so eine tragende Funktion. Das Verbundglas besteht aus zwei wenige Millimeter starken Schichten, zwischen denen eine dünne und durchsichtige Folie aus dem Kunststoff Polyvinylbutyral (PVB) liegt.

Ähnlich dem Sicherheitsglas eines einbruchhemmenden Fensters verhindert sie, dass die innere Scheibe mit zerspringt, wenn die äußere beschädigt wird, und hält die Scherben zusammen. Repariert werden kann nur Steinschlag, der auf die äußere Scheibe beschränkt ist. Zu groß darf der Schaden außerdem nicht sein, höchstens der Durchmesser einer Zwei-Euro-Münze. Das gilt einschließlich der kleinen Risse, die sich um die Verletzung ausbreiten. Steinschläge werden nach der Form unterschieden, der Fachmann spricht unter anderem von Streubruch, Trümmerbruch oder vom Bienenflügel. An der falschen Stelle darf er auch nicht liegen. Höchstens zehn Zentimeter vom Rand  sind zulässig.

Reparaturen im Sichtfeld des Fahrers sind ebenfalls nicht gestattet; um nicht jedes Mal ausmessen zu müssen, gibt es eine Sablone, denn was als Sichtfeld zu betrachten ist, hat der Gesetzgeber klar definiert: Von der Mitte des Lenkrads aus jeweils 14,5 Zentimeter zur Seite, die untere Begrenzung ist der Rand des Scheibenwischerfeldes. Der Grund ist einsichtig: Neu wird eine beschädigte Scheibe niemals wieder, je nach Schaden sieht man einen mehr oder weniger großen trüben Punkt im Glas, der ein wenig aussieht wie Stecknadel Loch. Die Stabilität bleibt aber nach der Reparatur erhalten

Die Vorgehensweise ist bei allen Autoglasern und Werkstätten grundsätzlich gleich, allerdings unterscheiden sich die Arbeitsgeräte zum Teil. Zunächst wird die Stelle gereinigt, und lose Splitter werden entfernt. Das Ergebnis ist umso besser, je jünger die Blessur ist, weil sich dann noch nicht so viel Schmutz in den Ritzen angesammelt hat. Wir teilen deshalb Scheibenpflaster aus, das nach einem Steinschlag als Soforthilfe aufgeklebt werden kann. Dann wird eine Vakuumpumpe über dem Schaden angebracht, die einen Unterdruck von etwa 0,8 bar erzeugt. Damit der Monteur trotzdem sieht, was vonstatten geht, montiert er von innen einen Spiegel mit Saugnapf. Innerhalb der Unterdruckglocke wird dann mit einem Überdruck von rund 2 bar ein klares Kunstharz eingespritzt, das in alle Ritzen dringt. Zu viel schadet nicht, Überschüsse kann man einfach abwischen. Im schlimmsten Fall kann die Scheibe während der Reparatur doch reißen, die lässt sich dann aber nicht verhindern, weil der Schaden zu hoch war.